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Lisa Lanz

»Große Hoffnungen machen große Menschen.«

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Beitrag entnommen Anthologie
»Im Zaubergarten der Worte«
Ausgabe 2021







Heimat
März 2021

Das ist der Platz auf dieser Welt
Wo es deinem Herz gefällt
Der ist mal sonnig, warm und schön
Mal rau und herb mit Bergeshöhn
Mal Küste, Meer und weißer Sand
Mal Steppe, Gras und weites Land
Wo Nachbarn deine Freunde sind
Schon lang vertraut seit du ein Kind
Die mit dir dieselben Wege gehen
Nachts dieselben Sterne sehen
Wir trinken aus derselben Quelle
Oder an der Wasserstelle
Und sie sind es, die das Schicksal mit dir teilen
Sollte Unheil uns ereilen
Doch in jedem Falle
Auch das Glück betrifft uns alle
Heimat gibt Geborgenheit
Heimat gibt uns Sicherheit
Denn Heimat, das ist man nie allein
Heimat das ist mit allen – allgemein
Heimat duftet, riecht und schmeckt
Weil sie voller Dinge steckt
Was sie ausmacht und auch prägt
Und das ist es, was man in sich trägt
Was man sein’ Lebtag nicht vergisst
Was man zu Hause trinkt und isst

Heimatrauschen
Heimatlauschen
Klang von Sprache und Musik
Kinderlieder, Kinderglück
Musik, die jeder selber macht
Kunst und Kultur, die selbst erdacht
Die uns wiederspiegelt und uns zeigt
Im Wandel längst vergangener Zeit
Von heute bis in die Vergangenheit
Hat Heimat so auch ihre Zeit
Wo unsere Großeltern und Eltern lebten
Und die Dinge hier bewegten
Wie sie schalten
Und verwalten
Ist als Erbe uns erhalten
Was sie uns als Beispiel geben
Das ist die Blaupause für unser Leben
Wir führen weiter, was begonnen
Haben Neues uns ersonnen
Was bewährt – althergebracht
Wird heute neu und anders gemacht
So wird die Heimat in die Zukunft geführt
Weil man sie sonst ganz verliert,
Denn wenn die Heimat ihre Menschen nicht ernährt,
Dann hat sich etwas nicht bewährt
Trägt sie nicht bei zu des Menschen Glück,

Dann lässt der Mensch sie halt zurück
Zieht in die Fremde weit, weit fort
Sucht einen neuen Heimatort
Dann ist die Gegend öd, verlassen und auch leer
Und für niemand eine Heimat mehr
Ein Sehnsuchtsort im Herz getragen
Aus schönen, längst vergangenen Tagen
Heimat heißt nicht stehen bleiben
Neue Ideen vorwärts treiben
Das Alte sorgsam hüten und verwalten
Und die Zukunft schon im Hier und Jetzt gestalten
Denn Heimat duftet, schmeckt und klingt
Auch wenn man neue Lieder singt
Auch wenn wir neue Speisen essen,
Heißt das ja nicht, man hat vergessen,
Was früher gut und lecker war
Oder wie so mühsam manches war
Auch für Heimat bleibt die Zeit nicht steh´n
Und lässt sich auch nicht rückwärts dreh´n
Doch wenn man das Innere mit dem Äußeren zusammenführt,
Das ist es, wenn man Heimat spürt
Egal, auf welchem Platz der Welt
Wo man uns gerade hingestellt
Das was Heimat ausmacht, was sie ist
Ganz tief in uns verwurzelt ist
Mag überlagert sein von aktuellen, wichtigen und großen Dingen
Doch Heimat bleibt immer ganz tief in uns drinnen







Lisa Lanz
, geboren 1963 in Vorderreute/Tettnang, Gastronomieausbildung, Reisen in Europa, Zentralasien, Südostasien. Die Autorin lebt sehr ländlich in der Gemeinde Neukirch.